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Langsamer leben – mehr Zeit haben

 

Frauenfrühstück des KDFB – Bernhard Suttner referierte über Gedanken zum Umgang mit der Zeit – Reichhaltiges Büffet von Gunda Häuslbetz und ihren Helferinnen – Zwei Spendenübergaben

Der Zweigverein des KDFB hatte am Wochenende wieder zu einem Frauenfrühstück eingeladen. Nachdem Mitglieder der Vorstandschaft die Tische hergerichtet hatten und bevor die etwa 70 Teilnehmerinnen an der Veranstaltung eintrafen, fand eine Spendenübergabe an die Mutter-Kind-Gruppe in Haselbach statt (wir berichteten). Nachdem die 1. Vorsitzende des KDFB Amalie Kulzer besonders Teilnehmerinnen aus Bogen, Haibach, Neukirchen, Plattling, Schambach und Steinach begrüßt hatte, forderte sie die Anwesenden nicht nur auf, die Seele baumeln zu lassen, sondern sich auch durch das Büffet verwöhnen zu lassen. Erfreulicherweise konnte sie als neues Mitglied Christa Bugl aus Roßhaupten willkommen heißen.

 Nachdem alle Anwesenden einmal am Büffet vorbeigezogen und mit Kaffee und Getränken versorgt waren, übernahm Bernhard Suttner aus Windberg den nächsten Teil des Frauenfrühstücks. Als Einleitung schilderte er die Vorgeschichte zu diesem Vortragsthema und widmete sich in einem ersten Teil den theoretischen Grundlagen. Stress ist nicht immer schlecht, denn es gibt einen guten und einen schlechten Stress aber auch die Gammelei. Guter Stress entsteht, wenn Herausforderungen da sind, diese Herausforderungen zu mir passen, Zeit zur Erfüllung dieser Aufgaben gegeben wird, wenn ich mich nach Erfüllung der Aufgaben belohnen kann und wenn die erbrachten Leistungen anerkannt werden. „Guter Stress ist lebenswichtig. Schon Kinder brauchen Herausforderungen und Bewährungsgelegenheiten, so dass sie sagen können: ich habe das geschafft, es war schwierig aber ich bin tüchtig genug“, so der Referent.

 Schlechter Stress liegt vor, wenn „multi-tasking“ überhandnimmt, wenn keine oder ungenügend Zeit zur Erledigung der Aufgaben da ist, wenn das Scheitern schon vorprogrammiert ist und keine Zeit des Entspannens oder Ausruhen gegeben ist, bevor die nächste Herausforderung ins Haus steht. Wenn dann auch noch die notwendige Anerkennung fehlt, ist der „burn-out“ oft unausweichlich. Von der Gammelei wird dann gesprochen, wenn chronische Unterforderung und Reizlosigkeit vorliegt oder auch wenn unsinnige und nebensächliche Rollen überhand nehmen und auch zu Depressionen führen können.  Nachdem Bernhard Suttner die Situation der Menschen vor ca. 100 000 Jahren dargestellt hatte, die aus Nahrungserwerb und –verzehr, Kinderaufzucht und Ruhe bestand, listete er die Gründe auf, dass wir heute oft mit unserer Zeit nicht mehr zurechtkommen. Die herkömmlichen Rollen verlangen heute intensiveres Mitmachen und es treten neue, zeitaufwendige Rollen wie Freizeitaktivität, Konsum von Medien und demokratische Teilhabe wie ehrenamtliche Tätigkeiten in Staat und Kirche auf. Auch die multi-mediale Vernetzung führt dazu, dass wir uns heute – im Gegensatz zu früher – beispielsweise um die Zukunft der Erde Gedanken machen müssen. Besonders gefährlich ist die „Lust an der eigenen Überforderung“, bei der die persönlichen Bedürfnisse hintangestellt oder verdrängt werden.

Anhand von konkreten Beispielen gab der Referent dann Tipps für die Anwesenden, dem Abgleiten in den schlechten Stress oder die Gammelei zu entgehen. Die wichtigste Frage hier ist: „Muss das alles sein?“. Wir haben das Recht, übernommene Aufgaben abzugeben, ein Tageszettel hilft, die anstehenden Aufgaben zu sortieren, delegieren von Verantwortung hilft, besonnen auch in kritischen Situationen zu handeln, sich von Kindheitsprägungen zu befreien, aufgezwungene Wartezeiten zu nutzen, „Alles braucht seine Zeit – ich die meine“, „Zeit-Dieben“ keine Chancen lassen und Souveränität statt Vergleichszwang waren die Beispielsfelder, zu denen Bernhard Suttner eine Vielzahl von anschaulichen Situationen aus dem alltäglichen Leben parat hatte. Der Applaus versicherte dem Referenten, dass er für dieses Frauenfrühstück das richtige Thema getroffen hatte. Amalie Kulzer bedankte sich bei Bernhard Suttner sehr herzlich und überreichte ein Präsent.

Im Anschluss an seine Ausführungen gab es noch eine Spendenübergabe (Bericht folgt) und die 1. Vorsitzende warb um rege Teilnahme am Weiberfasching, der am Freitag, den 30. Januar im Gasthaus Gunda Häuslbetz abgehalten wird. Die Teilnehmerinnen am Frauenfrühstück saßen mit den Resten des Büffets noch einige Zeit beisammen, um die Gedanken zum Umgang mit unserer Zeit zu vertiefen.

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