Rund um die Kartoffel
Frauenbund erhielt Vorschläge, was man alles mit Kartoffeln machen kann – Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft verwöhnte die Teilnehmerinnen
Der Zweigverein des Deutschen Katholischen Frauenbunds hatte zu Wochenbeginn zu einem Kochkurs in das Brotzeitstüberl Zollner nach Edt eingeladen.
Zu der Veranstaltung konnte Elke Schub etwa 25 Mitglieder begrüßen. Ein herzliches Grüß Gott galt auch Roswitha Scheidler, einer Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, die trotz ihres Alters von 85 Jahren die Reise aus Neustadt/Waldnaab angetreten hatte und zusammen mit ihrem Sohn im Auto alle Küchenutensilien und Zutaten für verschiedene Kartoffelgerichte verstaut hatte. In ihrer kurzen theoretischen Einführung schilderte sie die Geschichte der Kartoffel, die 1542 in Peru begann. Die Knolle enthält wichtige Mineralien und Lebensbausteine und macht – im Gegensatz zu einer verbreiteten Meinung – nicht dick.
Dann machte sich die rüstige Referentin an insgesamt vier Gerichte, die teilweise schon vorbereitet waren. Geschälte Kartoffelhälften wurden so eingeschnitten, dass ein Fächer entstand, mit Gewürzen bestreut und in einer feuerfesten Form in den Backofen gegeben. Nach 30 Minuten kam ein Becher Sahne darüber und nach weiteren 10 Minuten lag die erste leckere Kartoffelspeise auf dem Teller der Anwesenden. Dann ging es an die Kartoffelpizza mit Gemüsebelag. Der vorbereitete Kartoffelteig kam etwa ein Zentimeter dick in eine vorgeheizte Pfanne. Das heiße Gemüse wurde zugegeben, darauf Tomatenscheiben gelegt, geriebener Emmentaler drübergestreut und mit Gewürzen abgeschmeckt. Nach wenigen Minuten war eine etwas andere Pizza fertig. Die Teilnehmerinnen bekamen je ein Stück zum Kosten und das Urteil war einhellig „prima“. Dann ging es über zum Kartoffel-Cordon bleu, bei dem das Schnitzel und die Panade durch Kartoffelteig ersetzt war. Auf die eine Seite der Kartoffelrechtecke kamen Schinken und Käsescheiben und die andere Hälfte des Rechtecks wurde darüber geklappt.
In der Pfanne in Butter gebacken entstanden im Nu Cordon bleus, die ihrem traditionellen Vorbild geschmacklich in Nichts nachstanden. Zum Abschluss wurde ein Strudel aus Kartoffelmürbteig gezaubert. Während die Füllung mit Äpfel, Rosinen und Zucker traditionell war, wurde der Teig aus einem Mürbteig aus Kartoffeln hergestellt. Auch hier war wenig Unterschied zum „Wiener Apfelstrudel“ festzustellen. Als Zugabe gab es noch einen Sauerkrautsalat, der besonders zu den Kartoffelfächern und zum Cordon bleu gut passte.
Zu allen Arbeitsschritten hatte Roswitha Scheidler Erklärungen parat, die sich leicht merken ließen. Nach einer guten Stunde waren die vier Kartoffelgerichte hergestellt und auch verspeist. Getränke aus dem Brotzeitstüberl vervollständigten das kulinarische Angebot des Abends. Nachdem die Referentin ihre Vorführung beendet hatte, dankte die 1. Vorsitzende Amalie Kulzer zunächst ihren Mitgliedern für ihr Kommen und Marianne Zollner für die Gastfreundschaft. An Roswitha Scheidler wandte sie sich mit den Worten. „Wir haben nichts zu tun gehabt, aber viel gelernt und gut gegessen“. Ein kleines floristisches Geschenk sollte Roswitha Scheidler an ihre Vorführung in Edt erinnern. Die Referentin bestätigte abschließend, dass es ihr in dieser Runde viel Spaß gemacht habe, packte mit ihrem Sohn Toni die mitgebrachten Utensilien zusammen und machte sich auf die nächtliche Heimfahrt in die nördliche Oberpfalz.