30 Jahre gelebte Freundschaft
Gemeinde und 5./sPiBtl 901 erinnern an Beginn und Verlauf der Patenschaft – Feldgottesdienst und Festakt – Austausch von Fahnenbändern und Erinnerungsgeschenken
Am Wochenende trafen sich Ortsvereine und Bürger mit Soldaten der Patenkompanie aus Bogen unter Führung von Major David Serfling, um der mittlerweile 30 Jahre bestehenden Patenschaft in einem würdevollen Rahmen zu gedenken. Zu Beginn zelebrierte Pater Patrick OPraem auf dem Rathausplatz einen Feldgottesdienst, der Dank des guten Wetters unter freiem Himmel und mit einem schönen Blick auf die Berge um Landasberg eine besondere Note erhielt. Nach einem Choral von der Blaskapelle „Felsnstoana“ erinnerte der Geistliche in seiner Begrüßung an den Wert der Tradition gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Die Lesung von Hauptfeldwebel Rainer Würzinger aus dem Buch Horeb hatte das Thema „Alles hat seine Zeit“ zum Inhalt. Das Evangelium nach Lukas behandelte die Anleitung zum Beten. In seiner Predigt erinnerte Pater Patrick an die Opfer des Terroranschlags in München, für die Lebensträume abrupt zu Ende gegangen seien. Dies sei aber auch die Erfüllung der Lebensweisheit, dass mit jedem Atemzug und mit jedem Herzschlag das Leben seinem Ende zugehe. Die 30-jährige Patenschaft sei ein Ausdruck von Kameradschaft und Verbundenheit, die durch zahlreiche Aktivitäten lebendig gehalten werde und für beide Seiten schöne Erinnerungen bereithalte.
Es folgte die Segnung der Fahnenbänder, die anschließend von Elke Dittrich und Ramona Stahl mit einem Prolog begleitet an die Fahnen der Krieger- und Soldatenkameradschaft und an den Kompaniewimpel angebracht wurden. Das Lied vom Guten Kameraden, die Fürbitten verlesen durch Ersten Bürgermeister Johann Sykora, das gemeinsam gesprochene Vater Unser und der Segen des Geistlichen beendeten den Feldgottesdient, der durch den Choral „Großer Gott wir loben dich“ gekrönt wurde.
Anschließend stellten sich die Patenkompanie, die KuSK mit dem Patenverein Mitterfels und die Ortsvereine zu einem Festzug auf, der am Ehrenmal vorbei zum hergerichteten „Appellplatz“ neben dem Festzelt marschierte. Die Paradeaufstellung hatte Blick auf eine Faltbrücke, auf der die Ehrengäste Aufstellung genommen hatten. Dort führte Hauptfeldwebel Ernst Vogl die Teilenehmer durch das Programm. Nach den Bayerischen Defiliermarsch erinnerte Kompaniechef Major David Serfling an die zahlreichen Unternehmungen wie Vergleichsschießen, Wechsel von Führungspersonal auf dem Appellplatz in Edt, Mitnahme des Ortsschild der Gemeinde und „Care Pakete“ für die Soldaten in Afghanistan, Gestellung der Ehrenwache am Volkstrauertag sowie Teilnahme an der Jakobi-Kirchweih. Durch das Mitwirken von Bevölkerung und Soldaten sei das Vertrauen gewachsen. „Unsere Patenschaft ist mehr als zwei Unterschriften auf Urkunden“, so Major David Serfling.
Erster Bürgermeister Hans Sykora bat zunächst um eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in München. Er dankte für die zahlreichen Unternehmungen von Gemeinde und Patenkompanie, die Ausdruck einer lebendigen Partnerschaft und Freundschaft seien. Landrat Josef Laumer stellte fest, dass die Gemeinde auch eine Heimat für Soldaten sei, die aus entfernteren Gegenden in Bogen Dienst täten. Er dankte der Bundeswehr für die Hilfeleistung bei Katastrophen und bezeichnete die Patenschaft als ein Mehrgenerationenprojekt. Josef Zellmeier MdL erinnerte an den Kampf um den Erhalt der Standorte in Bogen und Feldkirchen. „Was die Soldaten in Auslandseinsätzen leisten ist Verpflichtung der Bevölkerung, sich für die Patenschaft einzusetzen“. Alois Rainer MdB erinnerte daran, dass trotz zunehmender Auslandseinsätze der Kompanie das Band der Freundschaft stets im Auge behalten worden sei. Er dankte allen, die die Patenschaft in vielfältiger Weise tragen und unterstützen.
Nach dem Regimentsmarsch erfolgte der Austausch der Erinnerungsgeschenke, die mit Fahrzeugen auf die Feldbrücke gefahren wurden. Major David Serfling übergab für die 5./sPiBtl 901einen Findling mit einem stilisierten Mosaikschild, der später am Ehrenmal seinen Platz finden wird. Im Namen der Gemeinde überreichte Erster Bürgermeister Hans Sykora ein Bronzeschild mit eingemeiselten „30 Jahre Patenschaft“. Nach der Bayernhymne und dem Deutschlandlied, das durch Böllerschüsse aus der Salutkanone der Krieger- und Soldatenkameradschaft untermalt wurde, endete der Festakt und die Teilnehmer zogen in das Festzelt ein. Dort erinnerte der 1. Vorsitzende der KuSK Ludwig Zollner an die Gelöbnisse des Jahres 2000 im München sowie 2002 in Haselbach, die in diesem Jahr größte Gelöbnisfeier der Bundesrepublik. Im Rahmen des 100-jährigen Gründungsfestes konnte auch die 25-jährige Patenschaft besiegelt werden. Hans Sykora dankte nochmals allen, die an der 30-jährigen Geschichte der Patenschaft mitgewirkt hätten. Dazu gehörten auch die ehemaligen Spieße und Chefs, die zu diesem Fest von
weither angereist seien. Unter den Klängen der Blaskappelle „Felsnstoana“ wurden im Verlaufe des Abends die Bande der gegenseitigen Freundschaft weiter vertieft.
Feldgottesdienst auf dem Rathausplatz
Elke Dittrich heftet das Erinnerungsband an die Fahne der KuSK
Ramona Stahl bei ihrem Prolog
Ehrengäste auf der Faltbrücke
Die Erinnerungsgeschenke von 5./sPiBtl 901 und Gemeinde Haselbach