Pkw gegen Moped
Zwei Freiwillige Feuerwehren übten das Verhalten bei einem Verkehrsunfall – Drei „Verletzte“ durch Atemschutzträger gerettet – Löscheinsatz bei Fahrzeugbrand
Für die letzte Einsatzübung des Jahres 2014 hatte sich der 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Haselbach Reinhold Schläger etwas Besonderes einfallen lassen. Zusammen mit den FFW Dachsberg sollte das Verhalten bei einem Verkehrsunfall geübt und die Einsatzleitung einmal „kalt erwischt“ werden. Zunächst wurde ein Verkehrsunfall in der Thurasdorfer Straße gemeldet, bei dem ein Personenkraftwagen und ein Mopedfahrer im Straßengraben gelandet waren.
Gruppenführer Andreas Fischer sah sich zunächst vor die Aufgabe gestellt, Personen zu retten und die Unfallstelle abzusichern. Der Mopedfahrer hatte sich die Hand gebrochen und eine Kopfverletzung zugezogen. Von den drei Insassen des Pkw war einer im Schock in den angrenzenden Wald gelaufen und musste zunächst gefunden werden. Die beiden anderen Personen waren bewusstlos und wiesen Schnittverletzungen auf. Atemschutzträger befreiten sie aus ihrer misslichen Lage und übergaben sie an Kameraden, die ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse abrufen mussten, um die Verletzten bis hin zur Reanimation zu versorgen. Die übrigen Einsatzkräfte waren mit der Absicherung der Unfallstelle und der Ausleuchtung des Einsatzortes beschäftigt.
Bei einer ersten Zwischenbesprechung vor den 25 Feuerwehrleuten erläuterte Reinhold Schläger, dass besonders bei einem Verkehrsunfall die Verletztenversorgung vor anderen Maßnahmen wie Absicherung und Ausleuchtung gingen. Der Schwerpunkt dieses ersten Teils der Einsatzübung lag in der Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse. Gerhard Wanninger fügte ergänzend hinzu: „Etwas tun ist besser als gar nichts zu tun“.
Für einen zweiten Teil der Übung verlegten die Einsatzkräfte auf den Festplatz an der Thurasdorfer Straße. Dorthin war das Unfallauto gebracht worden, an dem ein Fahrzeugbrand geübt werden sollte. Durch die gefährlichen Dämpfe des Hochdruckschaumlöschgeräts und die enorme Hitzentwicklung waren hier besonders die Atemschutzträger gefordert, die wegen ihres Atemschutzes und der feuersicheren Bekleidung für solch einen Einsatz besonders geeignet sind. Es stellte sich heraus, dass bei einem Fahrzeugbrand noch lange Zeit Glutnester bestehen, die die Gefahr der Wiederentzündung in sich bergen. Nachdem etwa 600 Liter Wasser-Schaum-Gemisch verbraucht waren, konnte Übungsende erklärt werden. Bei der zweiten Besprechung ging Reinhold Schläger auf die Besonderheiten beim Einsatz des Hochdruckschaumlöschers ein und dankte den beteiligten Feuerwehrkräften für ihren Einsatz. Erster Bürgermeister Johann Sykora dankte der Feuerwehrführung, dass sie sich im Übungskalender nicht nur an Gebäuden orientiere sondern auch spezielle Themen wie Verkehrsunfall übe.