„Hackschnitzel-Brand“ löst Großeinsatz aus
Sieben Freiwillige Feuerwehren einer Inspektion übten mit der BRK-Bereitschaft – Einsatz eines Wasserwerfers – Lange Schlauchstrecken erforderlich – Kreisbrandinspektor Markus Weber vor Ort
Für die Einsatzübung der beiden gemeindlichen Feuerwehren mit der BRK-Bereitschaft am Wochenanfang war durch den 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Haselbach Reinhold Schläger eine Hackschnitzelheizung mit Lagerräumen im Ortsteil Dietersdorf ausgewählt worden. Wegen der Abgelegenheit des Objekts und der weit entfernt gelegenen Wasserversorgung in Roßhaupten war der Einsatz von fünf weiteren Feuerwehren aus Haibach, Irschenbach, Herrnfehlburg, Rattiszell und Mitterfels erforderlich.
Unter den Augen von Kreisbrandinspektor Markus Weber, Kreisbrandmeister Günter Neuhierl und Erstem Bürgermeister Hans Sykora organisierte die Haselbacher Wehr mit ihren 20 Feuerwehrkräften am Ort des Geschehens zusammen mit Haibach und Rattiszell einen Schnellangriff auf die „lichterloh brennende Heizung“. Die FFW Mitterfels musste sogar den Wasserwerfer einsetzen, um die angrenzenden Gebäude zu schützen.
Für die weiterführende Wasserversorgung legte die ebenfalls mit 14 Feuerwehrdamen und Feuerwehrmännern angerückte Wehr aus Dachsberg unter ihrem 1. Kommandant Franz Probst zusammen mit den Feuerwehren aus Irschenbach und Herrnfehlburg eine 500 Meter lange Schlauchstrecke zu einem Hydranten und zusätzlich 700 Meter zu einem Löschweiher in Roßhaupten. Um die Lage noch zu verschlimmern, waren durch die acht Atemschutzkräfte aus Haselbach, Mitterfels und Rattiszell unter der Atemschutzüberwachung von Andreas Fischer und Franz Binder insgesamt drei Verletzte aufzufinden und an die acht BRK-Kräfte unter der Leitung von stellvertretender Bereitschaftsführerin Adelheid Heisinger zur Erstversorgung zu übergeben. Mit einem offenen Oberschenkelbruch, Schädelbasisverletzung und gequetschtem Handrücken waren die BRK´ler in ihrem „Erstversorgungszentrum“ in der Werkstatt des ortansässigen Sanitärunternehmens gut ausgelastet. Nachdem auch noch zwei Atemschutzträger in einer Grube wegen Sauerstoffmangel „ohnmächtig“ geworden waren, war das großmöglichste Szenario für FFW und BRK und damit auch das Übungsende erreicht.
Vor der Abschlussbesprechung nahm Markus Weben die Gelegenheit wahr, mit seinem Kreisbrandmeister und den beteiligten Kommandanten Franz Probst aus Dachsberg, Karl Binder aus Rattiszell, Hans Etl aus Herrnfehlburg, Markus Lankes aus Irschenbach, Franz Fischer aus Mitterfels, Robert Fuchs aus Haibach und Reinhold Schläger aus Haselbach den Verlauf der Übung zu besprechen, um daraus Lehren für echte Einsätze zu ziehen. Reinhold Schläger dankte den über hundert Einsatzkräften bei der Abschlussbesprechung für ihr Engagement. Haselbach und Rattiszell seien vier Minuten nach der Alarmierung am Brandobjekt eingetroffen und haben bereits nach acht Minuten mit dem Schnellangriff starten können. Die weiterführende Wasserversorgung durch die extrem langen Schlauchstrecken konnte bereits nach 20 Minuten sichergestellt werden. Für ihn sei die Großübung ein Erfolg gewesen. Er dankte dem „Ortsteilsprecher“ Wolfgang Graßer für die Unterstützung bei der Auswahl des Objekts.
Erster Bürgermeister Hans Sykora betonte, dass gerade die Außenbereiche der Gemeinde für eine Einsatzübung wichtig seien, denn gerade hier ergäben sich die meisten Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung. Er dankte ebenfalls für die zahlreiche Beteiligung und freute sich, dass die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und mit dem BRK so gut funktioniere. Er dankte den Grundstückseigentümern für ihre Bereitschaft, besonders der umfangreichen Schlauchverlegung zugestimmt zu haben. Auch Kreisbrandmeister Günter Neuhierl sah die Wasserknappheit als ein großes Problem gerade im Außenbereich an und schlug vor, dafür jeweils einen Einsatzplan zu erstellen, der im Ernstfall dann schnell aus der Schublade gezogen werden könnte. Kreisbrandinspektor Markus Weber zeigte sich erfreut, dass es möglich sei, an einen Dienstagabend über 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr und BRK zusammenzutrommeln. Er sprach dem Einsatzleiter Reinhold Schläger sein Lob für eine gut geplante und durchgeführte Übung aus. Ortskenntnisse seien bei einem Ernstfall für das „Dienstleitungsunternehmen“ Feuerwehr und BRK ungeheuer wichtig. Abschließend lud Wolfgang Graßer die Einsatzkräfte zu einer kleinen Stärkung und Löschwasser ein, bevor die notwendigen Nachbereitungen am Feuerwehrmaterial vorgenommen werden mussten.